Am 06.12.1946 beantragte der Gemeinderat der Ortsgemeinde Liezen in einem Schreiben an die Landeshauptmannschaft für Steiermark in Graz die Erhebung der Ortsgemeinde Liezen zur Stadtgemeinde. Als Begründung wird die wirtschaftliche Bedeutung und die Lage als Verkehrsmittelpunkt angeführt.
In der von Schulrätin Margarete Aigner verfassten Festschrift zur Stadterhebung wird über Liezen folgendes ausgeführt:
Liezen hat gegenwärtig 4.606 Einwohner und 373 Häuser. In den letzten 10 Jahren entstanden 76 Neubauten, darunter die Werksiedlung mit 171 Wohnungen.
In Liezen befinden sich die Bezirkshauptmannschaft, der Bezirksschulrat, das Bezirksgericht, das Finanzamt, das Baubezirksamt, das Arbeitsamt, das Bezirksgendarmeriekommando, ferner die Kammer für Handel und Gewerbe, die Bezirksbauernkammer, ein Postamt, ein Notariat, das Vermessungsamt, das Eichamt.
Die sechsklassig gemischte Volksschule mit drei Parallelen zählt 486 eingeschriebene Schüler. Die seit 1947 bestehende Hauptschule wird ab Schulbeginn 1947 zwei Klassen führen.
Im Orte befinden sich drei Ärzte, ein Dentist, eine Apotheke, eine Drogerie, eine Zweigstelle des ÖRK, ein Rechtsanwalt, ein öffentliches Schwimmbad, ein Wannenbad, weiters die Alpenländische Kunstkeramik (goldene Weltausstellungsmedaille London, Barcelona), eine Schafwollwarenfabrik, die Großeinkaufsgenossenschaft, eine Buchhandlung und Buchdruckerei, sieben Kaufgeschäfte, eine Schuhhandlung, drei Trafiken, drei Fleischhauer, zwei Bäcker, ein Konditor, ein Kaffeehaus, eine Sodawassererzeugung, ein Bierdepot, zwei Friseure, ein Photograph, zwei Uhrmacher, ein Radiogeschäft, zwei Hafner, ein Zimmermeister, ein Lederhosenerzeuger, ein Kino, 22 Wirte, zwei Schmiede, ein Schlosser, zwei Spengler, zwei Wasserleitungsinstallateure, drei Mechanikerwerkstätten, zwei Elektroinstallationsgeschäfte, ein E-Werk, eine Säge, eine Kunstmühle, drei Maler, ein Maurermeister, ein Weißgerber.