Gemeindekennziffer: 61259

SonstigesPost

  • Ab / Am
    1799

Die erste "Poststation" von Liezen war eine römische Umspannstation, obwohl der heute oft verwendete Begriff mit unserer Vorstellung von Post nichts zu tun hat. Das Römische Reich besaß jedenfalls ein staatliches Beförderungsinstitut "cursus publicus" zur Nachrichtenübermittlung und Personenbeförderung. Derartige Übermittlungsdienste für Nachrichten hatte es aber auch schon im alten Babylon, in Ägypten, im Persischen Reich und im China der vorchristlichen Zeit gegeben. Im Mittelalter unterhielten Klöster, Reichsbehörden, Städte und Kaufleute eigene Botenorganisationen.

Eine der ersten ständigen Postverbindungen im deutschen Sprachgebiet wurde von Franz von Taxis um 1500 zwischen Wien und Brüssel betrieben.

 

Das Postwesen in Liezen besorgte seit 1799 bis April 1808 Johann Prugger, ein Verwandter des verstorbenen Fußboten Christoph Haas. Ab 1. Mai 1808 wurde ein einmal wöchentlich verkehrender Postwagenkurs eingerichtet. Neben Stainach und Rottenmann war auch Liezen Poststation. Die Postmeisterstelle wurde dem Besitzer der Wiesinger Taverne (heute Hauptstraße 7) Johann Georg Lechner in Liezen verliehen. Als der Postmeister Lechner am 28. Februar 1817 starb, führte die Witwe Johanna Lechner die Postgeschäfte weiter. Sie ehelichte Johann Strobl, welcher nach dem Tod von Johanna Lechner im Jahr 1820 die Postgeschäfte bis 1823 führte. Nach einer Ausschreibung der Poststelle wurde der Straßenmeister Franz Götschl, Besitzer des Janischhofes zum neuen Postmeister bestellt.

 

Nach einer Lücke in der Liezener Postgeschichte werden folgende Daten erwähnt:

1867: Postanweisungsdienst eingeführt
1867: Telegrafendienst
1883: Postsparkassendienst
1904: Einführung eines Landbriefträgers
20.08.1906: Letzte Pferdepostfahrt von Liezen nach Spital am Pyhrn
1911: Telefondienst
1924: Rundfunkdienst

Das Postamt Liezen befand sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Hause Pretterebner (vormals Höllererhansl) und soll 1911 in das benachbarte Gebäude übersiedelt sein, wo es bis zum Neubau am heutigen Hauptplatz (also bis 1969) blieb.

30.01.1969: Eröffnung des neuen Post- und Telegraphenamtes am Hauptplatz

04.03.1988: Neuadaptierung des Postamtes


Postmeister

  • 01.05.1808

Die Postmeistergeschichte von Liezen ist trotz aller Bemühungen nur sehr unvollständig zu rekonstruieren. Folgende Daten scheinen gesichert:
1. 5. 1808: Johann Georg Lechner, Besitzer der Wiesinger Taferne (heute Hauptstraße 7). Sein Jahreseinkommen betrug 772 fl. (Gulden). Dazu kam noch ein zehnprozentiger Anteil an den Brief- und Paketgebühren. Für einen einfachen Brief mußten damals 4 Kreuzer bezahlt werden.
1812: Nach dem Tode des Johann Lechner führte seine Witwe Johanna Lechner den Postdienst weiter. Sie mußte sich aber einen beeideten und geprüften Postexpeditor, also eine geschulte Fachkraft, halten. 1817 heiratete sie Johann Strobl, der auch Postexpeditor war.

1817: Johann Strobl. Nach dem Tode der Ehegatten Strobl wurde die Stelle des Postmeisters ausgeschrieben.
1824: Franz Götschl, Besitzer des Janitschhofes (Salzstraße 5). Als Begründung für die Vergabe wurde angeführt, dass dieser Hof an der Poststraße liege, die notwendigen Stallungen und Wagen aufweise und das Gebäude sehr geräumig sei.
1864: Anton Hinterschweiger
1911 - 1923:  Dir. Alois Überbacher (letzter k. k. Postmeister)
1923 - 1934:  Friedrich Trippolt
1935 - 1938:  Johann Weikl, Amtsverwalter
1938 - 1945: Günter Mitterhammer und Alois Hackl
Nach 1945: Alois Simml
1954 - : Amtsdirektor Adolf Rami.
In die 20 Jahre unter Vorstand Rami fallen auch wesentliche weitere Fortschritte im Postwesen:
Vereinfachung der Zustellung durch Abgabebriefkästen, Hausbriefanlagen, etappenweise Motorisierung des Zustelldienstes vom Moped über Motorräder zum Auto, Aufstellung von Münzfernsprechern, Einführung des Telefon-Selbstwählverkehrs für ganz Österreich und weite Teile des Auslands. Die Zahl der Telefonteilnehmer stieg von 130 im Jahr 1954 auf 1350 im Jahre 1974.


Poststelle Weißenbach

  • 1985
In Weißenbach gab es seit 1985 eine eigene Poststelle, die von Gertrude Peer geführt wurde und von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr geöffnet war. In dieser Poststelle konnten Pakete aufgegeben und Ein- und Auszahlungen durchgeführt werden.

Fahrkartenverkauf für die ÖBB

  • 23.04.2018

Nach der Schließung der Personenkasse am Bahnhof Liezen übernahm zuerst das Reisebüro TUI 2017 den Fahrkartenverkauf für die ÖBB und fungiert als "Bahnhof in der City". Dieser Vertrag wurde aber im April 2018 schon wieder beendet und die Post übernahm ab 23. April 2018 den Fahrkartenverkauf für die ÖBB.


Quelle: Buch "900 Jahre Liezen 1074 - 1974"
Verfasser: Karl Hödl, 26.06.2007
Letzte Überarbeitung: 28.05.2020
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