Gemeindekennziffer: 61259

SonstigesMotorsportverein Liezen

  • Ab / Am
    1972

Gegründet wurde der Verein nach einer Idee von Engelbert Schörkmeier im Jahre 1972. Der erste Vereinsvorstand setzte sich nach der ersten Hauptversammlung wie folgt zusammen:

Obmann: Engelbert Schörkmeier
Stellvertreter: Korbian Stacho
Kassier: Ing. Dietmar Schendl
Schriftführerin: Leopoldine Zach

Der Gründungsgrund lag in der beabsichtigten Unterstützung von Karl Zach im Motorradrennsport. Diese Förderung begann mit dem Ankauf einer Ducati 750, umgebaut auf Kosten des Generalimporteurs im Ducati-Werk in Bologna. Auf Ducati feierte Zach 1973 zwei Siege, beim Straßenrennen in Aurrach sowie am Salzburgring. 1974 erreichte Zach den vierten Rang in der Gesamtwertung der österreichischen Meisterschaft. 1975 startete er in der Klasse bis 250 ccm bei Rennen im In- und Ausland. 1976 entschloss sich der Verein, eine Rennmaschine der Marke Yamaha TZ 750 zu finanzieren. Unter internationaler Beteiligung von Agostini, Roberts, Sheene u. a. gab die Yamaha ihr Debüt am Norisring. Den ersten Sieg auf diesem Motorrad konnte Zach in einem harten Duell mit Josef Schopf beim Staatsmeisterschaftslauf am Salzburgring feiern. Herausragende Erfolge waren der Vizestaatsmeistertitel 1977, 1978 und der Staatsmeistertitel 1979 in der Klasse bis 750 ccm.

Da Rennen dieser Klasse ab 1980 nicht mehr ausgetragen wurden, baute man die Maschine auf 500 ccm. Die notwendigen Motoränderungen wurden von Harald Bartol, die Fahrwerksänderungen mit großem Einsatz von Ludwig Gassner durchgeführt. Wechselnde Ergebnisse und der wachsende finanzielle Aufwand bewogen Karl Zach 1983, sich aus dem Rennsport und dem Vereinsleben zurückzuziehen. Mittlerweile umfaßte der Verein bereits 300 Mitglieder. Nach einer Abstinenz vom Rennsport stieg im Jahr 1986 Kurt Zach, ein Neffe des Staatsmeisters, mit großem privatem Aufwand ins Renngeschehen ein. Da im Honda Cup (bis 500 ccm) die Dichte des Spitzenfeldes sehr groß war, entschied man sich, Straßenslalom zu fahren, der österreichweit ausgetragen wurde. Die Siege ließen nicht lange auf sich warten: Sieg beim Tauerncup 1986, Sieg in der Klasse über 650 ccm 1987, 1989 Staatsmeisterschaftstitel für Kurt Zach in der Allgemeinen und Enduro-Klasse. 1990 und 1991 waren die erfolgreichsten Jahre in Zachs "Slalomgeschichte": Zweimal dreifacher Staatsmeister bedeuteten Höhepunkt und Abschluss seiner Karriere. Etwa zur selben Zeit gebar Manfred Kaufmann die gute Idee, der G.Ö.M.C.: (Gemeinschaft österreichischer Motorradclubs) beizutreten. Das erste Motorradtreffen zog allerdings nur wenige Motorradfahrer ins Ennstal. Mittlerweile veranstaltete der Verein am Mitterberg/Lassing mehrere Motorradtreffen mit internationaler Beteiligung und ca. 300 Teilnehmern.

Derzeit umfasst der Verein 112 Mitglieder, die durch Mitarbeit und finanzielle Förderung die Aktivitäten des MSV tatkräftig unterstützen.


Quelle: Festschrift anlässlich 50 Jahre Stadt Liezen, Beitrag von Hannes Hammer
Verfasser: Mag. Helmut Kollau
Letzte Überarbeitung: 29.03.2023
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