Gemeindekennziffer: 61259

SonstigesLebenshilfe Ennstal

  • Ab / Am
    1980

Die Lebenshilfe Ennstal ist ein nicht auf Gewinn orientierter Verein und wurde im Februar 1980 gegründet. In den 28 Jahren des Bestehens sind im Bezirk Liezen 4 Standorte in Stainach, Admont, Rottenmann und Liezen errichtet worden. Aktuell betreut die Lebenshilfe insgesamt ca. 400 Kunden mit 107 Mitarbeiterinnnen und Mitarbeitern. Betreut werden Menschen mit geistiger bzw. mehrfacher Behinderung, wobei unter mehrfacher Anwendung des "Normalisierungsprinzips" versucht wird, allen Betroffenen ein Höchstmaß an selbstständigem Leben zu ermöglichen. Weiteres Ziel ist die bestmögliche Integration im täglichen Leben und bei der Arbeit. Alle Maßnahmen und Möglichkeiten werden im steirischen Behindertengesetz 2004 (BHG) beschrieben. So wird in dem Gesetz genau definiert wer auf welche Leistung Anspruch hat. In dem Gesetz wird auch detailliert beschrieben, welche Leistung mit welcher Infrastruktur und mit genauer Anzahl an qualifizierten Mitarbeiterinnen zu welchen Kosten zu erbringen ist. Die Lebenshilfe agiert als Dienstleistung im Auftrag des Landes und ist mit Verträgen und Bescheiden an die strikte Einhaltung der Bestimmungen gebunden.  


Standorte im Bezirk Liezen

Seit 1980 gibt es im Bezirk folgende Standorte:

Stainach, Admont, Rottenmann, Liezen.


Vorsitzende

  • 1980
Vorsitzende der Lebenshilfe waren folgende Personen:
1980 - 2013: Mag. Udo Strallhofer
2013 -  : Michael Fasching

Wohnhaus und vabene

Neben dem schon länger bestehenden Wohnhaus in der Salzstraße 24 wurde im Juli 2007 mit dem Bau des "vabene" (Das Haus der Förderung) begonnen. Es war das größte Projekt in der 29-jährigen Vereinsgeschichte der Lebenshilfe. Im Herbst 2008 war der Baufortschritt bereits so weit gediehen, dass der Probbetrioeb aufgenommen werden konnte. Die offizielle Eröffnung erfolgte am 23. April 2009. Die Feierlichkeiten fanden unter den Augen von Honoratioren wie Bürgermeister Rudolf Hakel, Bezirkshauptmann Josef Dick und der Nationalratsabgeordneten Ewald Persch und Odo Wöhry statt. Der Gesamtbauaufwand betrug € 1,5 Mio.
Das vabene ist ein Tagesförderzentrum für 16 Menschen mit hohem und höchstem Hilfebedarf.


Mobile Frühförderung

  • 2009
Unterstützt Eltern bei der Förderung der Entwicklung von Kindern mit Behinderungen. Die 11 Frühförderinnen (Stand 2009) kommen dabei in die Wohnung der zu betreuenden Kinder.

Büroeröffnung der Verwaltung

  • 26.02.2010
Die Verwaltung der Lebenshilfe wurde von Irdning nach Liezen, Pyhrnstraße 4, verlegt. Die im Erdgeschoss befindlichen Räumlichkeiten wurden bisher stets als Geschäftslokal genutzt und nunmehr zu Büros umgebaut. Die Eröffnung des neuen Verwaltungsbüros erfolgte am 26. 2. 2010.

Haus der Inklusion

  • 2014

Im August 2014 bündelte die Lebenshilfe Ennstal ihre bis dahin in verschiedenen Häusern untergebrachten Bereiche im "Haus der Inklusion" am Standort Fronleichnamsweg 11, oberhalb des Billa-Marktes.

Der Begriff Inklusion kommt aus der Sozialwissenschaft und bedeutet laut Wikipedia, dass jeder Mensch in seiner Individualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit hat, in vollem Umfang an ihr teilzuhaben oder teilzunehmen. Unterschiede und Abweichungen werden im Rahmen der sozialen Inklusion bewusst wahrgenommen, aber in ihrer Bedeutung eingeschränkt oder gar aufgehoben. Ihr Vorhandensein wird von der Gesellschaft weder in Frage gestellt noch als Besonderheit gesehen. Das Recht zur Teilhabe wird sozialethisch begründet und bezieht sich auf sämtliche Lebensbereiche, in denen sich alle barrierefrei bewegen können sollen.

 

Inklusion beschreibt dabei die Gleichwertigkeit eines Individuums, ohne dass dabei Normalität vorausgesetzt wird. Normal ist vielmehr die Vielfalt, das Vorhandensein von Unterschieden. Die einzelne Person ist nicht mehr gezwungen, nicht erreichbare Normen zu erfüllen, vielmehr ist es die Gesellschaft, die Strukturen schafft, in denen sich Personen mit Besonderheiten einbringen und auf die ihnen eigene Art wertvolle Leistungen erbringen können. Ein Beispiel für Barrierefreiheit ist, jedes Gebäude rollstuhlgerecht zu gestalten. Aber auch Barrieren im übertragenen Sinn können abgebaut werden, beispielsweise indem ein sehbehinderter Mensch als Telefonist oder als Sänger arbeitet.

 

Die offizielle Eröffnung des "Hauses der Inklusion" wurde am 07.11.2014 gefeiert.


Projekt Erasmus+ Agroinclusion 

  • 2022 - 2023
Das Gartenbauteam der Lebenshilfe Ennstal nahm an diesem Projekt teil, das dem Erfahrungs-Austausch, dem Kennenlernen landwirtschaftlicher Arbeitsplätze und dem Knüpfen von Kontakten diente. Dabei wurden fünf Länder bereist, Spanien, Slowakei, Österreich (das Haus der Inklusion in Liezen, die HBLFA Raumberg-Gumpenstein, das Sölktal), Deutschland, und Tschechien. Ein finales Treffen fand im Schloss Gumpenstein statt. Aufgrund des großen Mehrwertes für die Kundinnen und Kunden der Lebenshilfe wurde ein Folgeprojekt geplant.

Arbeitsassistenz

Berufsorientierung für Schulabgänger, Lehrabbrecher und Erwachsene, die auf Grund einer Behinderung einer deutlichen Erschwernis gegenüberstehen, den (Wieder-) Einstieg in die Arbeitswelt zu schaffen.


Assistenz für Freizeit, Wohnen und Familie

Wird ebenfalls in mobiler Form angeboten, d. h., die Betreuerinnen kommen zu den zu betreuenden Kindern oder Erwachsenen in das Haus und helfen in folgenden Bereichen:
Wohnassistenz:
Unterstützt und begleitet Menschen mit Handicaps, die selbstständig in einer eigenen Wohnung leben wollen und können.
Familienentlastung:
Übernimmt die Betreuung und Begleitung von Angehörigen (Kinder oder Erwachsene) mit Behinderungen, damit die Eltern oder Angehörige z. B. Erledigungen ohne Aufsichtsverpflichtung für diese behinderten Angehörigen erledigen können.
Freizeitassistenz:
Hilft, den Alltag zu bereichern und neue Kontakte zu knüpfen. Beispiele sind Kino- oder Theaterbesuche oder sportliche Aktivitäten.    

Joballianz

Die Joballianz ist eine steiermarkweite Informationsdrehscheibe zum Thema Behinderung. Das Ziel der JobAllianz ist eine nachhaltige Verbesserung der Integration von Menschen mit Behinderung, was einerseits durch Sensibilisierung und umfassende Erstinformation und andererseits duch laufende Beratung sicher gestellt wird.


Verfasser: Markus Schaupensteiner
Letzte Überarbeitung: 05.07.2023
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