SonstigesHochwasser
Die Enns trat ursprünglich bei Hochwässern immer wieder über die Ufer und überflutete die Wiesen. Durch die Regulierung der Enns wurde diese Situation dahingehend verändert, dass die Überschwemmungen seltener auftraten. Trotzdem war es lange Zeit üblich, dass die Enns im Sommer nach heftigen und länger andauernden Niederschlägen die Wiesen überschwemmte und die Straßenverbindung nach Lassing unpassierbar machte. Folgende außergewöhnliche Hochwässer sind nachstehend - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - bekannt:
Hochwasser 1210
- 1210
1210 haben unerhörte Regengüsse großen Schaden angerichtet. Die Enns und ihre Seitenbäche überfluteten das Tal.
(Aus "Geschichte des Bezirkes Liezen und seiner Schlösser" von Oberlehrer Rudolf Wernbacher)
Hochwasser 1404
- 1404
1404 verheerte eine schreckliche Überschwemmung das Ennstal
(Aus die "Eherne Mark", Graz 1897, von Ferdinand Krauss)
Hochwasser 1539
- 1539
Hochwasser 1813
- 1813
Hochwasser 1815
- 29.06.1815
In diesem Jahre, in welchem anhaltendes Regenwetter und dadurch entstandene Fluthen soviel Unheil angerichtet haben, ist auch Steyermark zu wiederholten Mahlen in mehreren Gegenden hart mitgenommen worden, aber am empfindlichsten hat Ober-Steyermark, zumalen zu Ende Junius, gelitten. „Ein viele Wochen anhaltender starker Regen", heißt es in dem darüber erschienenen Berichte, „hatte allmählig die kleinen Gebürgswässer zu reissenden Bächen angeschwellt und unterwaschende Gebürgsschichten losgemacht, welche häufig mit Getöse in die Thäler herabstürzten und eine schreckliche Begebenheit vorzubereiten schienen". Am 29. Junius sank der Barometer auf 26". 4". 2" W. Maß herab, da derselbe nach achtmonathlicher Beobachtung zu Liezen eine Durchschnittshöhe von 26". 8". 6" zeigt.
Gegen 4 Uhr Nachmittags an demselben unglücklichen Tage erfolgte ein Wolkenbruch, zu welchem das schnelle Schmelzen des auf den Hochgebürgen neu gefallenen Schnee das meiste beytrug. Wer nie Augenzeuge einer solchen schauderhaften Naturbegebenheit gewesen, kann sich schwer einen richtigen Begriff von dem Schrecken und Jammer, von den Folgen dieser alles zerstörenden Gewalt machen. Furchtbar tosend wälzten sich Fluthen auf Fluthen; Bestürzung und Verwirrung ergriffen die armen Thalbewohner; alles lief und suchte seine Habe, oder doch das Leben zu retten, die einbrechende Nacht vermehrte noch die Gefahr und den Jammer und erst der erfolgte Morgen ließ uns die Verwüstungen in ihrer traurigen Wirklichkeit erblicken. Diese Zerstörungen trafen einen großen Theil des nordwestlichen Ober-Steyermarks, längs der Grenze des Landes ob der Enns, welches an seinen Angrenzungen ebenfalls sehr gelitten hat.
Vorzüglich aber litten die Ortschaften und Eisenfabriken zu Weißenbach, Liezen, Gegend Pirn, Klamm, meistentheils dem Benediktiner-Stifte Admont gehörig und mehrere andere Orte. Die Verwüstungen alle einzeln anzuführen würde ermüdend seyn, da die Zerstörungen groß und dem wachsamen Auge unserer väterlichen Regierung nicht entgangen sind. Manche Hoffnung, manches wichtige Unternehmen wurde dadurch zu Grunde gerichtet. Besonders sieht sich der Herr Prälat von Admont bey seinen Eisenwerken zu Klamm und Liezen, wo zur Einführung einer kunstgerechten Eisenhütten Fabrik wesentliche Vorarbeiten mit beträchtlichen Auslagen eingeleitet waren, von seinem gemeinnützigen Standpunkte auf Jahre zurückgesetzt, da man die Beschädigungen dieser Werke allein über 60.000 Guld. W.W. berechnet.
Überschwemmung 1875
- 1875
In der Ortschronik wird am 6. September 1875 eine größere Überschwemmung wie folgt beschrieben:
Nach neuntägiger Regenzeit, nachdem alle Gewässer
ihre Ufer überschritten und vielfachen Schaden angerichtet haben; nachdem durch
diese allgemeine Überschwemmung das ganze Thal gleich einem See, und die Gebirge ringsum mit vielem Schnee bedeckt
sind, heitert sich der Himmel, und es
beginnt die in der Regel hier andauernd schöne Herbstzeit.
Hochwasser 1878
- 1878
Im Juli 1978 gab es im Ennstal verheerende Hochwasser- und Hagelschäden. Die Bauern waren entsetzt wieviel Heu das Wasser mitgenommen hatte und weil das Heu, dass man nun kaufen musste sehr teuer war. Aus allen Teilen des Landes gab es "Heuopfer" für die Geschädigten des Ennstales.
Hochwasser 1882
- 1882
Hochwasser 1899
- 1899
Margarete Aigner schreibt in Band 7, Seite 139, ihres Werkes "Aus der Geschichte Liezens" unter Bezugnahme auf A. Hasner sen., 92 Jahre, 1944, folgendes:
Das Hochwasser ist 1899 beim Feilhauer (Schröckenfux, Pyhrnstraße) ausgebrochen und beim Kalß (Pyhrnstraße 29) wieder in das Bett des Pyhrnbaches hinein geleitet worden. Beim Schmied Fesl (Rainstrom 7) hat sich das Wasser bei dem damals noch bestehenden Wehr verklaust, durch den Rückstau ist das Wasser bei vlg. Gschwandner (Im Winkel 3) hinunter geronnen.
Auch in Weißenbach wurde dieses Hochwasser als Katastrophenhochwasser verzeichnet. Im Bereich aufwärts des sogenannten Stanzinger-Wehres suchte sich der Weißenbach ein neues Bett und unterschwemmte das Wohnhaus des Anwesens vlg. Stierler. Das Stanzinger-Wehr wurde total zerstört.
Hochwasser 1920
- 1920
Hochwasser 1949
- 14.08.1949 - 19.08.1949
Bei diesem Hochwasser wurde die alte Überführerbrücke über die Enns zerstört. Sie wurde vom Land Steiermark als Straßenverwalterin etwas weiter östlich neu errichtet. Die Genehmigung des neuen Brückenbaues erfolgte durch das Amt der Steiermärkischen Landesregierung am 18.12.1951, die Fertigstellung am 25.07.1952. Am Bau beteiligt waren die Firmen Beyer & Co und Waagner - Biro, sowie der Liezener Zimmermeister Kreiml für die Holzarbeiten.
In Weißenbach wurden drei Brücken zerstört und das Wasser trat im Ortsbereich aus den Ufern. Drei Anwesen wurden unter Wasser gesetzt und zwar so arg, dass zum Beispiel im Gasthof Weichbold der schwere Biertisch in der Gaststube schwamm.
Hochwasser 1959
- 1959
Hochwasser 1965
- 15.05.1965 - 16.05.1965
In der 1. Ausgabe der Stadtnachrichten berichtet Bürgermeister Johann Voglhuber folgendes:
"In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai kam es durch starke Regengüsse im Gebiet der Ortschaft Reithtal zu einer Katastrophe. Der Aubach trat über sein Bachbett und überschwemmte die Ortschaft Reithtal. Die Stadtfeuerwehr Liezen war die ganze Nacht über im Einsatz; es mußte sogar für eine Evakuierung Vorsorge getroffen werden. Bereits am nächsten Tag wurde die Katastrophenstelle vom Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung, Gebietsbauleitung Stainach, Herrn Dipl. Ing. Forstner, besichtigt. Mit der Planung und Durchführung von Sicherungsmaßnahmen wurde alsbald begonnen.
Es muß hier festgestellt werden, - wie schon so oft - daß durch den raschen Einsatz unserer Feuerwehren die größte Gefahr abgewendet wurde. Auch die Beamten des Gendarmerieposten Liezen waren eifrig um Sicherungsmaßnahmen bemüht. Während die Stadtfeuerwehr Liezen in der Ortschaft Reitthal eingesetzt war, sorgte die Feuerwehr Pyhrn für die Überwachung und Sicherung des Pyhrnbaches.
Durch das Hochwasser war auch eine Wirtschaftsbrücke oberhalb der Pyhrnbachmündung stark beschädigt worden. Der Pyhrnbach brachte große Schottermengen mit. Diese konnten zum Teil für die so vordringliche Aufschüttung des Hauptplatzes verwendet werden, so daß aus diesem großen Schaden doch ein kleiner Nutzen erzielt werden konnte."
Hochwasser 1966
- 13.07.1966 - 14.07.1966
Stadtnachrichten Jänner 1967, 2. Folge:
"In der Nacht vom 13. auf den 14.7.1966 trat der Pyhrnbach nach ausgiebigen Regenfällen bei der ehemaligen Kanzlerwehr über sein Ufer und richtete an 4 Wohnhäusern und am Verwaltungsgebäude des VÖEST- Werkes Liezen große Verwüstungen an. Auch an der Wasserleitung im Quellgebiet Weißenbach b.L. entstanden größere Schäden. Diese Schäden im Quellgebiet wurden durch ein neuerliches Hochwasser am
27.7.1966 noch vergrößert und mußte die Stadtgemeinde in den folgenden Wochen umfangreiche und zeitraubende Verbauungsmaßnahmen in diesem Gebiet durchführen, um die Wasserversorgung in Liezen sicherzustellen."
Hochwasserschäden durch Eisstoß am Pyhrnbach 1968
- 14.01.1968 - 15.01.1968
Hochwasser des Pyhrnbaches
- 01.08.1977
Nach Mitteilung des Leiters der Baubezirksleitung Hofrat DI Herbert Bochsbichler handelte es sich beim Hochwasser des Pyhrnbaches um den höchsten Wasserstand seit 25 Jahren.
Um 4.50 Uhr erfolgte die Alarmierung der Feuerwehr. In Vertretung des in Urlaub befindlichen Bürgermeisters übernahm Vizebürgermeister Rudolf Kaltenböck die Gesamtleitung des Katastropheneinsatzes. Den Einsatz der Feuerwehren leitete OBI Herbert Pirkmann. Seinem Bericht ist zu entnehmen: "Ausfahrt 5:00 Uhr, Rückkehr 20:00 Uhr. Gefahrene Kilometer 228, Gesamteinsatzstunden: 555. Im Bereich Eisenhof und Bahnübersetzung trat der Pyhrnbach 500 Meter aus seinem Bett und überschwemmte die Wiesen und die Bundesstraße einen halben Meter hoch.
Hochwasser 2002
- 12.08.2002 - 13.08.2002
Nach schweren Regenfällen an den Vortagen führten alle Bäche Hochwasser und drohten aus ihren Bachbetten zu treten. Am 12. 8. drohte zunächst der Pyhrnbach über die Ufer zu treten. Diese Gefahr konnte von der Feuerwehr mit Hilfe von 2.500 Sandsäcken abgewehrt werden. Machtlos war sie aber, als der Wasserstand in der Enns an den folgenden Tagen so hoch anstieg, dass diese aus den Ufern trat. Die erste große Überschwemmung gab es im Gelände der Firma Deisl und bei der Kläranlage der Stadtgemeinde. Später wurden auch große Flächen der Ennswiesen überflutet. Die Döllacher Straße nach Lassing musste gesperrt werden. Das Wasser reichte von der Enns bis zur Kleingartensiedlung im Süden der Friedau. Erst nach dem Rückgang des Hochwassers konnte mit den Aufräumungsarbeiten begonnen werden.
Verfasser: Karl Hödl, 08.03.2023
Hochwasser 2009
- 23.06.2009 - 29.06.2009
Hochwasser 2013
- 02.06.2013 - 04.06.2013
Überflutungen durch starke Regenfälle 2015
- 08.07.2015