Gemeindekennziffer: 61259

GebäudeLiezener Hütte

  • Errichtet
    24.08.1924

Liezener Hütte

1923 pachtete der österreichische Alpenverein Sektion Liezen vom Wörschacher Bauer, der Niederhüttener Alpgenossenschaft und die Mitbesitzer Oskar von Körner das Grundstück der Liezener Hütte auf 50 Jahre an. 1924 wurde mit Hilfe eines Darlehens der Bezirkssparkasse Liezen sowie der Ausgabe von Anteilsscheinen an Mitglieder der Bau der Hütte nach Plänen von Baurat Seidl durch Zimmermeister Schwaiger und Polier Sulzbacher ermöglicht. Das Material wurde von freiwilligen Helfern hinaufgetragen. Die Kosten betrugen 33,5 Mio. Kronen. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 24. August 1924.
Im Jahr 1925 fand das erste Bergturnfest bei der Liezener Hütte statt, das der deutsche Turnverein "Arndt Liezen" der Vorläuferverein des Alpenvereines unter Obmann Franko Vasold veranstaltete.
1956 und 1965 erfolgten jeweils Renovierungsarbeiten.
1989 übernahm Ferdinand Hanus als Hüttenwart die Liezener Hütte. Mit großem Idealismus und enormer Zähigkeit begann er mit 47 freiwilligen Helfern die Hütte neuerlich zu renovieren. Die Kosten betrugen rund 300.000,- Schilling, 6,5 Tonnen Material wurden vom Tal zur Langpolten und von dort mit dem Hubschrauber zur Hütte transportiert. Diese Renovierung war nach der eigentlichen Errichtung der Hütte der größte Arbeitseinsatz des ÖAV. Der Komfort hielt Einzug in der Liezener Hütte, als 1990 nach einer Gesamtarbeitszeit von 220 Stunden und mit einer Leitungslänge von 420 Meter Wasser auf der Liezener Hütte verfügbar war und 1991 die Hütte mit einer Photovoltaik-Lichtanlage ausgestattet wurde.

Der etappenweise Ausbau der Hütte machte sich bezahlt, denn 1992 wurden bereits über 1000 Besucher gezählt. 1994 feierte die Liezener Hütte ihr 70-jähriges Jubiläum mit dem höchstgelegenen Sonderpostamt und Gratbeleuchtung Pfarrer Josef Schmidt hielt auf der Hütte eine Bergmesse ab. Nach letzten Renovierungsarbeiten (Verkleidung der Außenwände mit heimischen Lärchenschindeln) gilt nunmehr die Liezener Hütte als eine der schönsten Selbstversorgerhütten in den Ostalpen.

Die Liezener Hütte liegt auf 1767 m mit 30 Betten, Funkverbindung für Mobiltelefone, dem Umweltgütesiegel und wird am Wochenende von Anfang Juni bis Ende Oktober beaufsichtigt. Die Hütte verfügt weiters über ein Notlager mit 2 Schlafstellen. 


Hüttenwarte

  • 1924

1924 - 1926 Tantscher Josef

1927 - 1933 Bammer Georg

1934 - 1939 Eingang Peter

1940 - 1946 kein Hüttenwart in der Kriegszeit

1947 - 1956 Heiß Viktor

1957 - 1958 Holzer Frowin

1959 - 1964 Appolt Karl

1965 - 1968 Lindmayr Günther

1969 - 1984 Augschöll Helmut

1958 - 1988 Lindmayr Günther

1989 - 2009 Hanus Ferdinand

2009 -          Robert Gebetsroither

 

 


Buchpräsentation "Die Geschichte der Liezener Hütte"

Buchpräsentation
Ferdinand Hanus war 20 Jahre lang Hüttenwart der Liezener Hütte und präsentierte im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Alpenvereines Liezen am 23.04.2009 sein Buch "Die Geschichte der Liezener Hütte". Es erschien in einer Erstauflage von 250 Exemplaren und kostete 15 Euro.

Quelle: Festschrift anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Stadt Liezen, Beitrag über den österreichischen Alpenverein Liezen, Seite 401, zusammengestellt von Wolfgang Überbacher.
Verfasser: Mag. Helmut Kollau
Letzte Überarbeitung: 16.06.2021
PDF herunterladen