Gemeindekennziffer: 61259

GebäudeKlause Reithtal 

  • Errichtet
    12. Jahrhundert
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  • Lage
    An der Straße von Liezen nach Admont (heute B 146 Gesäuse Straße), wo die Enns nahe dem Salberg floss und die Straße daher leicht kontrolliert werden konnte. 

Klause Reithtal 

Die Klause Reithtal ("Obere Klause") war eine Befestigung und ein Bollwerk zum Schutz des Klosters Admont. Sie lag nördlich der Enns und etwas oberhalb der heutigen Gesäusestraße, eben an der Stelle, wo die Enns fast bis zur Straße heranreicht. Bis vor Jahrzehnten war dort am Hang noch der Rest eines viereckigen Turmes zu sehen, von dem sich eine starke Mauer bis zur Enns zog. Am anderen, rechten Ufer zwischen Selzthal und Aigen bei Admont stand die gleiche Befestigungsanlage ("Untere Klaus"). 1160 wurden beide Klausen als Pfarrgrenzen urkundlich erwähnt. An den Klausen befanden sich die Admontischen Mautstellen. Diese Verteidigungsbauten spielten in den folgenden Jahrhunderten eine große Rolle. Schenkungen wie die erwähnten wurden in der weiteren Zeit wiederholt und dem Papst vom Kaiser oder Erzbischof neuerlich bestätigt. In einem solchen Bestätigungsbrief des Papstes Alexander III. vom 2. 10. 1171 werden Zehenthöfe bei Treswiz (Treschmitz/Lassing) und Liuzen erwähnt. Als das Geschlecht der Landesherren, der Traungauer, auszusterben drohte, vermachte 1186 der letzte dieser Familie seinen Besitz den Babenbergern, den Herren über Ober- und Niederösterreich, und ließ in einer Urkunde die Rechte seiner Dienstmannen und Ritter als für die neuen Landesherren verbindlich feststellen. Bischof Otto von Bamberg gründete 1190 nördlich des Pyhrnpasses ein Spital (Unterkunft oder Herberge) für Wanderer, die über diesen Paß zogen. Es ist klar, dass daraus der Name unserer nördlichen Nachbargemeinde wurde.

Der erste Pfleger (Verwalter) der Klause in Reitthal war Georg Danner, der am 01.05.1391 vom Abt Hartnid "die Klause vor dem Schachen" (davon stammen die Vulgonamen Schachner in Reitthal und die Ortschaft Pürgschachen) zugewiesen erhielt.


Denkmalgeschützes Objekt

Die Turmruine der oberen Reithtaler Klause ist unter der Objekt - Identifikationsnummer 85313 ein mit Bescheid denkmalgeschützes Objekt.

Quelle: Buch "900 Jahre Liezen 1074 - 1974"
Verfasser: Karl Hödl, 26.06.2007
Letzte Überarbeitung: 28.07.2023
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