Gemeindekennziffer: 61259

GebäudeHauptplatz

  • Errichtet
    1964

Der Bereich des heutigen Hauptplatzes war Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ein sogenannter "Volksgarten" mit Musikpavillon. Der Turnverein bat die Gemeinde, in diesem Volksgarten eine Turnwiese anlegen zu dürfen. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war der Hauptplatz noch Teil des Fuchs - Obstgartens. Im Zuge der Siedlungsentwicklung wurde zuerst eine Verbindung zur Hauptstraße hergestellt (im Volksmund "Durchbruchstraße" genannt) und 1964 wurde der Hauptplatz angelegt.


Der Hauptplatz in der heutigen Gestaltung geht auf einen Flächenwidmungs- und Verbauungsplan zurück, den der Gemeinderat im Jahr 1952 beschlossen hatte.

 

In der Sitzung des Gemeinderates am 19.06.1958 wurde ein Architektenwettbewerb für die Gestaltung mit folgenden Preisen ausgeschrieben: 1. Preis Schilling 4.000,-- 2. Preis 3.000,-- 3. Preis 2.000,-- und 4. Preis 1.000,--.

 

Aber es dauerte mehrere Jahre, bis die Anlage im Jahre 1970 in ihrer endgültigen Form vollendet war (Übergabe Modenhaus Aigner 1968 und Rainerhof mit dem Postamtsgebäude 1969).

 

1974 wurde anlässlich der 900-Jahr-Feier der Stadt Liezen vom Künstler Manfred Fasching am Hauptplatz ein Brunnen errichtet. Das Wasserbecken hat einen Durchmesser von 6 m. Es zeigt einen Mann, der einen 4 m langen und 1,4 m hohen Obelisken hält. Dieser Obelisk trägt auf der Straßenseite drei Bronzereliefs mit der wirtschaftlichen Gliederung der Stadt (Industrie, Handel, Landwirtschaft). Eine Bronzemaske, die als Quelle für das Becken dient, symbolisiert den Pyhrnbach. Vom Osten her ist das Stadtwappen sichtbar. Die dem Hochhaus zugewandte Seite des Obelisken zeigt einen Historienzug von Illyrern, Römern und Bajuwaren bis in das Mittelalter und die Gegenwart. Die Maske "Enns" sagt aus, dass sich der Zug zur Enns bewegt.


Tiefgarage am Hauptplatz

  • 1964

Schon im Zuge der Errichtung des Hauptplatzes wurde die Idee diskutiert, unter dem Hauptplatz eine Tiefgarage zu errichten. Dies wäre baulich insofern relativ einfach gewesen, als das Niveau des damaligen Obstgartens wesentlich tiefer lag als der spätere Hauptplatz und nur ein geringer Aushub notwendig gewesen wäre. Die Verwirklichung scheiterte aber an den Kosten und eine Tiefgarage wäre damals auch kaum wirtschaftlich zu betreiben gewesen.

 

Im Zuge der zunehmenden Parkplatzknappheit in der Innenstadt wurde in den 80er-Jahren das Projekt einer Tiefgarage hinter der Bezirkshauptmannschaft diskutiert. Dazu hätte der Obstgarten hinter der Bezirkshauptmannschaft sowie ein (unterirdischer) Teil des geplanten Stadtparks verwendet werden müssen. Eine Verwirklichung scheiterte aber wieder an den Kosten, weil einschlägig tätige Garagenbetreiber keine Chance sahen, eine derartige Tiefgarage kostendeckend zu führen und es auch Probleme mit den davon betroffenen Grundeigentümern bei der Zufahrt und der Nutzung fremder Grundstücke gegeben hätte.

 

Anfang Oktober 2018 präsentierten Vertreter von ÖVP, FPÖ und LIEB ohne Einbeziehung der Mehrheitspartei SPÖ in einer Pressekonferenz ein Projekt zur Errichtung einer Tiefgarage hinter der Bezirkshauptmannschaft und gaben bekannt, dass sie auch einen Investor für dieses Projekt haben. Diese Vorgangsweise war ungewöhnlich, weil ja Mitglieder dieser Parteien vom Gemeinderat mit der Funktion eines Verkehrsreferenten, Fremdenverkehrsreferenten und Innenstadtreferenten betraut wurden und ein derartiges Projekt nach den üblichen Gepflogenheiten in einem entsprechenden Ausschuss zu besprechen gewesen wäre. 


Pläne für die Gestaltung des Stadtzentrums

  • 1999
Aus einem Wettbewerb für das Projekt „Neugestaltung der Innenstadt" ist das Architektenbüro Egger aus Öblarn siegreich hervorgegangen. Die Architekten DI Krainer und DI Egger präsentierten im November 1999 ihre Vorschläge für die Bereiche Ausseer Straße - Hauptplatz - Bahnhof im Kulturhaus.

Mammutbaum am Hauptplatz gefällt

  • 20.12.2023

Im Zuge der Errichtung des Hauptplatzes wurde im südöstlichen Teil (Hauptplatz 3) ein Mammutbaum gepflanzt. Dieser führte später zu Auseinandersetzungen zwischen den Nutzers der Wohnungen und der Facharztzentren in der Nähe und Naturschützern, die vehement die Belassung des Baumes forderten. im Herbst verstopften die Blätter des Baumes immer die Dachrinnen und verschmutzten die Fassade. 2023 wurde festgestellt, dass der Baum ein Sicherheitsrisiko darstellte, weil stärkere Äste abbrachen und nicht auszuschließen war, dass dadurch auch vorbeigehende Kinder oder Besucher der ärztlichen Ordinationen verletzt werden konnten. Nach ausführlichen Diskussionen unter den Gemeinderatsfraktionen wurde der Baum schließlich am 20. Dezember 2023 gefällt. Der etwa 15 Meter hohe Baum war laut Schätzungen der städtischen Gärtnerei etwa 40 Jahre alt. Ältere Fotos aus dem Stadtarchiv deckten sich mit dieser Einschätzung, wobei es keine konkreten Fotos gab, die die Einpflanzung oder den Baum „in jüngeren Jahren" zeigten. 

Quelle: Kleine Zeitung vom 16.12.2023, Seite 28.

Verfasserin: Mag. Katharina Ernecker und Karl Hödl, 21.12.2023.


Quelle: Buch "900 Jahre Liezen 1074 - 1974", Seite 50
Verfasser: Karl Hödl, 13.08.2008
Letzte Überarbeitung: 11.01.2024
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