SonstigesWasserversorgung

Die Gemeinde Liezen bezieht ihr Trinkwasser aus den Quellgebieten in der Röth, aus der Grünriesenquelle und aus der Rotkogelquelle, die sich in Weißenbach befindet und zusätzlich aus dem Tiefbrunnen.
Das Wasser der Grünriesenquelle wird in den Hochbehälter Salberg, das Wasser der Rotkogelquelle in den Hochbehälter Brunfeld, Salberg und Hochzone (südlich der roten Wand) eingeleitet. In den Hochbehälter im Pyhrn wird mittels Pumpleitung Wasser des Tiefbrunnens und der Rotkogelquelle geliefert.
Das gesamte Wasserleitungsnetz der Stadt Liezen umfasst ca. 70 km Hauptleitungen mit mehr als 1.200 Hausanschlüssen.
Trinkwasserfördermenge 2006:
Tiefbrunnen: 624.400 m3
Rotkogelquelle: 252.296 m3
Grünriesenquelle: 37.324 m3
Gesamtmenge: 914.020 m3
Hausbrunnen
- 1884
Die Häuser wurden früher durch Hausbrunnen mit Wasser versorgt. Mit der zunehmenden Anzahl der Häuser wurde dies immer schwieriger und 1884 diskutierte der Gemeinderat erstmals über die Errichtung einer kommunalen Wasserleitung .
Bau der 1. Wasserleitung in der Röth
- 1895 - 1898
1895 beschloß die Gemeindevertretung den Bau der ersten Wasserleitung. Der große Förderer Liezens, Nikolaus Dumba, erklärte sich bereit, von der Gemeinde das rund 8.000 ha umfassende Areal auf den "Angern" zum Preis von 15.000 Gulden zu kaufen. Denselben Betrag gab er als Spende für dieses Projekt dazu. Weitere 15.000 Gulden wurden als Darlehen aufgenommen und damit war die Finanzierung gesichert.
1898 war diese erste Wasserleitung fertiggestellt und besteht heute noch - wenn auch mit einigen Änderungen. Gleichzeitig wurden auch Hydranten aufgestellt und vier öffentliche Brunnen errichtet.
Das Wasser wurde im Hochbehälter Röth gefasst, der von den Quellstuben III bis VII gespeist wurde. Die Quellen wiesen eine Schüttung von 5 - 11 l/s auf.
Am 26. November 1898 erließ die Gemeinde-Vorstehung unter dem Gemeinde-Vorstand Gustav Größwang eine Wasser-Ordnung für die öffentliche Wasserleitung in Liezen.
1. und 2. Erweiterung
- 1929 - 1941
Bereits 1929 wird in einem Gutachten von Dr. Josef Stiny, TU Wien, festgehalten, dass die Trinkwasserversorgung und die Güte des Wasser unzureichend sind. Die Fassung neuer Quellen in der Röth und der Grünriesenquelle am Salberg wurde untersucht.
1930 wurde die Quellfassung ausgebaut und verbessert sowie ein Hochbehälter mit rund 165 m3 Inhalt gebaut.
Das Gutachten wurde 1941 ergänzt, wobei trotz Fassung zweier weiterer Quellen in der Röth die Wasserversorgung auf Grund der Erweiterung der Siedlungsgebiete unzureichend war.
1945/46 musste der Hochbehälter Röth wegen seiner Zerstörung durch einen Bombenabwurf erneuert werden.
Hochbehälter Rotkogelquelle
- 1950 - 1968
Im Jahr 1955 traten abermals Versorgungsschwierigkeiten auf. Von der Stadtgemeinde Liezen wurde die Projektierung und Versorgung aus dem Quellgebiet Rotkogel im Gemeindegebiet Weißenbach in Auftrag gegeben. Das Projekt lag 1957 vor, der Ausbau in fünf Bauabschnitten erfolgte in den Jahren 1960 bis 1968. Es wurde eine Quelle gefasst, ein Hochbehälter mit 200 m3 Inhalt und rund 12 km Transport- und Versorgungsleitungen gebaut. Die Kosten betrugen rund 7,6 Millionen Schilling (rund 552.000 Euro).
Die Quelle liegt am Fuße des Toten Gebirges in 831 m Seehöhe und die Schüttung betrug im Jahr 2007 8 l/sec und deckte 28 % des Bedarfes der Stadt Liezen und 100 % der Gemeinde Weißenbach.
Für den Bau der Versorgungsanlage wurde vom Bundesministerium Fondsmittel in der Höhe von 4,2 Millionen Schilling (ca. 305.000 Euro) bei eine Verzinsung von 1 % und einer Rückzahlungsverpflichtung innerhalb von 10 Jahren gewährt. Der Ordentliche Haushalt von 1960 sah Einnahmen von 8,2 Millionen Schilling vor.
Hochbehälter Brunnfeld und Röth
- 1970
Grünriesenquelle
- 1973
Die Grünriesenquelle befindet sich ca. 2 km von der Salbergsiedlung in Richtung Pyhrn und wurde bereits 1973 gefasst. Bis zu dieser Quellfassung wurden die Bewohner des Salberges mit Wasser von der Irenenquelle versorgt, das noch in Holzrohren transportiert wurde. Der Wasserleitungsbau kostete 3 Millionen Schilling ( 218.000,--), 30 % brachten die Interessenten, 30 % wurden über einen nicht rückzahlbaren Zuschuss des Wasserwirtschaftsfonds aufgebracht und 40 % mussten als Darlehen aufgenommen werden.
Ein Teil des überschüssigen Wassers wird in den Hochbehälter Salberg eingeleitet und deckt dort ca. 4 % des Gesamtwasseraufkommens der Stadt.
Die Betreuung der Anlage sowie die Wasserversorgung der Haushalte am Salberg wird von der Wassergenossenschaft Grünriesenquelle durchgeführt. Maßgebend an der Fassung der Quelle und der Gründung der Wassergenossenschaft waren Wilfried Sarlay und Ludwig Gassner sen. Gerhard Vasold war von 2006 bis 2007 Obmann, seit 2007 ist Rudolf Schmid Obmann.
Einbau einer Dauerentkeimungsanlage
- 1978
Tiefbrunnen
- 1981
Südlich des Bahnhofes in der Ennswiese wurde ein Filterrohrbrunnen mit einem Durchmesser von 400 mm und einer Tiefe von 72 m gebaut. Die Filterstrecken befinden sich in der Tiefe von 30 bis 39 m und 45 bis 69 m. Damit werden das 2. und 3. Grundwasserstockwerk erschlossen.
Die Konsensmenge beträgt 50 l/sec., im Jahresdurchschnitt werden nur 7 l/sec. entnommen.
Übergabe des Hochbehälters am Salberg
- 26.09.1987
2.000 m3, Kosten 18,6 Millionen Schilling
Quelle Stadtnachrichten September 1987, 72. Folge
Karstwasseruntersuchungen im Toten Gebirge
- 2007
Sanierung der Rotkogelquelle
- 2010
Grünriesenquelle 40-jähriges-Bestandjubiläum

- 26.06.2013