Gemeindekennziffer: 61259

SonstigesUnwetterschäden


    Durch Witterungseinflüsse wie Blitzschlag, Starkregen, Hagel, starker Schneefall, Vereisungen, Sturm und Überschwemmungen treten immer wieder Schäden auf. Diese werden im folgenden - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - zusammengefasst.


    Überschwemmung 1813

    • 1813

    Margarete Aigner schrieb in ihrem siebenbändigen Buch "Aus der Geschichte Liezens" folgendes:
    Der Juli 1813 brachte Regen, Überschwemmung, Missernte.

    Verfasser: Karl Hödl, 23.02.2024


    Hochwasser

    • 1815

    Ein durch Wolkenbruch verursachtes Hochwasser richtet beim Eisenwerk im Pirn einen Schaden von 20.000 Gulden an.

     

    In der Wiener Zeitung vom 15. September 1815 wurde darüber auf Seite 1 und 2 wie folgt berichtet:


    In diesem Jahre, in welchem anhaltendes Regenwetter und dadurch entstandene Fluthen soviel Unheil angerichtet haben, ist auch Steyermark zu wiederholten Mahlen in mehreren Gegenden hart mitgenommen worden, aber am empfindlichsten hat Ober-Steyermark, zumalen zu Ende Junius, gelitten. „Ein viele Wochen anhaltender starker Regen", heißt es in dem darüber erschienenen Berichte, „hatte allmählig die kleinen Gebürgswässer zu reissenden Bächen angeschwellt und unterwaschende Gebürgsschichten losgemacht, welche häufig mit Getöse in die Thäler herabstürzten und eine schreckliche Begebenheit vorzubereiten schienen". Am 29. Junius sank der Barometer auf 26". 4". 2" W. Maß herab, da derselbe nach achtmonathlicher Beobachtung zu Liezen eine Durchschnittshöhe von 26". 8". 6" zeigt. Gegen 4 Uhr Nachmittags an demselben unglücklichen Tage erfolgte ein Wolkenbruch, zu welchem das schnelle Schmelzen des auf den Hochgebürgen neu gefallenen Schnee das meiste beytrug. Wer nie Augenzeuge einer solchen schauderhaften Naturbegebenheit gewesen, kann sich schwer einen richtigen Begriff von dem Schrecken und Jammer, von den Folgen dieser alles zerstörenden Gewalt machen. Furchtbar tosend wälzten sich Fluthen auf Fluthen; Bestürzung und Verwirrung ergriffen die armen Thalbewohner; alles lief und suchte seine Habe, oder doch das Leben zu retten, die einbrechende Nacht vermehrte noch die Gefahr und den Jammer und erst der erfolgte Morgen ließ uns die Verwüstungen in ihrer traurigen Wirklichkeit erblicken. Diese Zerstörungen trafen einen großen Theil des nordwestlichen Ober-Steyermarks, längs der Grenze des Landes ob der Enns, welches an seinen Angrenzungen ebenfalls sehr gelitten hat. Vorzüglich aber litten die Ortschaften und Eisenfabriken zu Weißenbach, Liezen, Gegend Pirn, Klamm, meistentheils dem Benediktiner-Stifte Admont gehörig und mehrere andere Orte. Die Verwüstungen alle einzeln anzuführen würde ermüdend seyn, da die Zerstörungen groß und dem wachsamen Auge unserer väterlichen Regierung nicht entgangen sind. Manche Hoffnung, manches wichtige Unternehmen wurde dadurch zu Grunde gerichtet. Besonders sieht sich der Herr Prälat von Admont bey seinen Eisenwerken zu Klamm und Liezen, wo zur Einführung einer kunstgerechten Eisenhütten Fabrik wesentliche Vorarbeiten mit beträchtlichen Auslagen eingeleitet waren, von seinem gemeinnützigen Standpunkte auf Jahre zurückgesetzt, da man die Beschädigungen dieser Werke allein über 60.000 Guld. W.W. berechnet.

    (Nachtrag von Karl Hödl vom 28.03.2021)


    Überschwemmung 1875

    • 06.09.1875

    Nach neuntägiger Regenzeit, nachdem alle Gewässer ihre Ufer überschritten und vielfachen Schaden angerichtet hatten und das ganze Tal einem See glich, heitert sich der Himmel auf und es begann die schöne Herbstzeit.


    Überschwemmung des Aubaches

    • 15.05.1965 - 16.05.1965

    In der Nacht vom 15. zum 16.05.1965 trat der Aubach in der KG Reithtal wegen starker Regengüsse über die Ufer und überschwemmte die gesamte Ortschaft.

    Quelle: Stadtnachrichten November 1966, 1. Folge.

     


    Überflutung der Enns

    • 28.06.1965

    Am 28.06.1965 trat die Enns zwischen Liezen und Selzthal über ihre Ufer.


    Hagelschaden

    • 08.1984

    In Liezen gehen tennisballgroße Hagelkörner nieder. Das Glashaus der Stadtgärtnerei wird schwer beschädigt, auch an Autos sind teilweise starke Hagelschäden festzustellen.

     

    Quelle: Festschrift "50 Jahre Stadt Liezen"


    Gewittersturm 2009

    • 01.05.2009
    Am Abend des 1. Mai zog über den Großraum Liezen ein schweres Gewitter mit Sturm auf. In Liezen blockierte ein Baum die Selzthaler Straße. Mehrere Autos waren durch umgestürzte Bäume eingeschlossen. Der Sturm richtete auch in der MFL enormen Schaden an. Das Dach einer Produktionshalle wurde abgedeckt.

    Sturmschäden

    • 18.08.2022
    Bereits am 1. Juli 2022 gab es einige Überschwemmungen, am 18. August 2022 waren die Niederschlagsmengen und die Sturmgeschwindigkeit aber noch stärker und es gab viele Überflutungen, Hangrutschungen und umgerissene Bäume. Von Süden her zog am Nachmittag des 18. August 2022 eine Gewitter- und Sturmfront mit außergewöhnlich hoher Windgeschwindigkeit auch über die Steiermark und richtete durch umgeworfene Bäume größere Schäden an. Personen kamen in Liezen nicht zu Schaden. Im Pyhrn fiel ein Baum auf eine Stromleitung, auf der B 320 im Bereich von Geomix lagen Bäume auf der Straße. In St. Andrä im Lavanttal wurden zwei Mädchen von einem Baum erschlagen, in der Nähe von Gaming drei Wanderinnen. Die Liezener Feuerwehren waren längere Zeit im Einsatz, um an über 100 Schadstellen auf einigen Straßen umgestürzte Bäume zu entfernen und Keller auszupumpen.
    Verfasser: Karl Hödl, 21.08.2022 

    Verfasser: Karl Hödl, 20.08.2015
    Letzte Überarbeitung: 23.02.2024
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