Gemeindekennziffer: 61259

GebäudeVerabschiedungs- und Einsegnungshalle

  • Errichtet
    1995
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  • Adresse
    Schönaustraße 4a
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  • Lage
    Östlich der Döllacher Straße und südlich der Bahn.

Mit dem Wachsen der Stadt Liezen wurden die bisherigen Friedhöfe zu klein, sodass südlich der Bahn der neue Stadtfriedhof errichtet wurde. Die erste Beerdigung fand bereits im Jahr 1963 statt. Die Verabschiedung vom Verstorbenen erfolgte meist in der katholischen Kirche und anschließend ging man von der Kirche zum Friedhof. Durch den zunehmenden Verkehr war ein würdiger Begräbniszug nicht mehr gegeben, insbesondere die Autos und der geschlossene Bahnschranken beeinträchtigten den Trauerzug sehr stark. Auch mussten Verabschiedungen von nicht der römisch-katholischen oder evangelischen Kirche angehörigen Personen im Freien vor der Aufbahrungshalle stattfinden. In Bürgerversammlungen wurde daher immer wieder der Wunsch nach Errichtung einer eigenen Verabschiedungshalle geäußert.

Der Leiter des Stadtbauamtes, Ing. Reinhold Kalsberger, wurde beauftragt, einen Vorentwurf für eine Kostenschätzung und einen Architektenwettbewerb auszuarbeiten. Herr Ing. Kalsberger hat sich aber dermaßen in dieses Thema vertieft und sich mit allen damit verbundenen Fragen auseinandergesetzt, sodass der von ihm erstellte Vorentwurf allseits Gefallen fand. Es wurde daher an eine Auftragsvergabe an einen Architekten verzichtet und Herr Ing. Kalsberger mit der gesamten Planung und Bauabwicklung beauftragt. Die Baukosten betrugen ca. 1 Million Euro (14 Millionen Schilling).


Mit dem in Los Angeles lebenden Künstler Gustav Troger, konnte für die künstlerische Ausgestaltung jemand gefunden werden, der in der Steiermark geboren, in Liezen 12 Jahre gelebt und dessen künstlerisches Wirken nach dem Unfalltod seines Bruders in Liezen begonnen hat. Er hatte bereits große Erfahrung in der Gestaltung von sakralen Räumen unter anderem in der Herz-Jesu Kirche in Graz. Die keramische Gestaltung der Türgriffe der Eingangstür erfolgt durch den Liezener Keramikkünstler Werner Singer. Der Liezener Juwelier Christian Immlinger von der Fa. Ditlbacher fertigte das Vortragekreuz sowie den Messbecher an, wobei er das Vortragekreuz spendete. Mit dem Bau waren fast ausschließlich einheimische Firmen beauftragt.


Der Glockenturm ist 16 m hoch und aus dem Holz heimischer Lärchen hergestellt. Die 400 kg schwere Glocke mit der Inschrift "Die Toten geleite ich - ich bin die Auferstehung" wurde von der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck gegossen.

Die Eröffnung der Verabschiedungs- und Einsegnungshalle fand am 04.03.1995 statt.


Quelle: Rede des Bürgermeisters Rudolf Kaltenböck anlässlich der Eröffnung.
Verfasser: Mag. Helmut Kollau, März 2008
Letzte Überarbeitung: 05.06.2021
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