Gemeindekennziffer: 61259

GebäudeKernstockgasse

  • Errichtet
    1953
  • |
  • Adresse
    Kernstockgasse

Zirka 140 m lange Verbindungsstraße von der nördlichen zur südlichen Straße des Dr.-Karl-Renner-Ringes.


Benannt mit Gemeinderatsbeschluss vom 18.09.1953 nach Ottokar Kernstock, eigentlich Otto Kernstock (* 25. Juli 1848 in Marburg an der Drau, Untersteiermark; † 5. November 1928 auf Schloss Festenburg, Steiermark), der ein österreichischer Dichter, Priester und Augustiner-Chorherr war.


1920 schuf Kernstock den Text der offiziellen österreichischen Bundeshymne von 1930 bis 1938 (zur Melodie von "Gott erhalte, Gott beschütze", Hymne bis 1918, und von "Deutschland, Deutschland über alles"). Ursprünglich als Deutschösterreichische Volkshymne betitelt und Teil des Gedichtbands "Der redende Born" (1922), wurde "Sei gesegnet ohne Ende" per Ministerratsbeschluss am 13. Dezember 1929 zur Bundeshymne erklärt.


Im Jahr 1923 verfasste er das „Hakenkreuzlied" für die Fürstenfelder Ortsgruppe der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (DNSAP). Das Lied wurde im Wahlkampf in den sudetendeutschen Gebieten der Tschechoslowakei eingesetzt und löste Proteste der Christlich-Sozialen Partei und der katholischen Kirche aus. Kernstock verwahrte sich dagegen, ein „Hakenkreuzler" zu sein und verteidigte sich damit, dass er ein Gedicht geschrieben habe „das den idealen Zielen galt, die ursprünglich den Hakenkreuzlern vorschwebten und mit denen sich jeder brave Deutsche einverstanden erklären musste."


In Österreich wurden nach seinem Tod zahlreiche Straßen und Plätze nach Kernstock benannt. Nach dem Anschluss 1938 wurde vor allem das Hakenkreuzlied von den Nationalsozialisten zur Propaganda verwendet. Nach 1945 geriet er zunehmend in Vergessenheit. Teilweise wurde die Benennung von Straßen und Plätzen - oft erst nach längeren Debatten - rückgängig gemacht.


Straßenbezeichnung Kernstockgasse

  • 18.09.1953
In der Gemeinderatssitzung vom 18.09.1953 gab es folgenden Punkt 13:
Beratung und Beschlussfassung über die Bezeichnung nachfolgender Wege bzw. Gassen:
a) Ehemaliger Friedhofsweg
b) Verbindungsstück des Dr. Karl Rennerringes von Norden nach Süden (westlich der beiden großen GEDESAG-Blocks)

Die Benennung des Friedhofsweges erfolgte einstimmig ohne Diskussion.

Für die Benennung des Weges im Siedlungsgebiet gab es mehrere Vorschläge:
GR Ehmann: Kremsergasse, da die GEDESAG ihren Sitz in Krems hat.
VB Hirn: Stroblgasse, nach dem Liezener Ehrenbürger Strobl.
Bürgermeister Wimmler: Grillparzergasse oder Kernstockgasse.

Über Antrag von Vizebürgermeister Hennelotter wurde einstimmig beschlossen, dieses Straßenstück "Kernstockgasse" zu benennen.
(Nachtrag von Karl Hödl vom 22.03.2022)

Quelle: Wikipedia, Gemeinderatsprotokoll vom 18.09.1953
Verfasser: Alexandra Boughton, 04.11.2009, Karl Hödl, 26.03.2020, 22.03.2022
Letzte Überarbeitung: 22.03.2022
PDF herunterladen